Prozesstechnik (Lehrberuf)
Prozesstechniker*innen planen den Einsatz der Werkzeuge und Vorrichtungen auf Fertigungsmaschinen und Fertigungsanlagen. Sie lesen Arbeitsanweisungen und Ablaufpläne, rüsten die Fertigungsanlagen und überwachen die oft rechnergestützten (computergesteuerten) Anlagen und Produktionsprozesse. Sie stellen die Maschinen und Anlagen ein, beschicken sie mit den erforderlichen Roh- und Hilfsstoffen (je nach betrieblichen Schwerpunkt und zu produzierendem Produkt) und führen Prozesskontrollen durch. Bei Störungen und Fehlern greifen sie ein und nehmen die notwendigen Umstellungen und Anpassungen vor. Außerdem überwachen sie die Produktqualität und sorgen für die regelmäßige Wartung und Instandhaltungsarbeiten von Werkzeugen, Maschinen und Anlagen.
Prozesstechniker*innen arbeiten in Werk- und Produktionshalle von Gewerbe- und Industriebetrieben unterschiedlicher Branchen mit Berufskolleg*innen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.
Dauer der Lehrzeit: 3 1/2 Jahre
Ausbildungsbetriebe >
Ausbildungsbetriebe
- Lenzing Fibers GmbH , Industriegelände 1, 7561, Heiligenkreuz im Lafnitztal
- Hella Fahrzeugteile Austria GmbH , Fabriksgasse 2, 7503, Großpetersdorf
- FunderMax GmbH , Bickfordstraße 6, 7201, Neudörfl
- MARETO Kunststoffverarbeitung GmbH , Mareto-Straße 3, 7111, Parndorf
- Parador Parkettwerke GmbH , Wiener Straße 66, 7540, Güssing
Offene Lehrstellen >
Lehrlingseinkommen >
Anforderungen >
Anforderungen
In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
- Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
- genaues und sorgfältiges Arbeiten
- selbstständiges Arbeiten
- Einsatzfreude
- Verantwortungsbewusstsein
- Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
- Lernbereitschaft
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
- Auge-Hand-Koordination
- gute Reaktionsfähigkeit
Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
- Anwendung und Bedienung digitaler Tools
- Datensicherheit und Datenschutz
- gute Beobachtungsgabe
- gutes Augenmaß
- handwerkliche Geschicklichkeit
- mathematisches Verständnis
- Präsentationsfähigkeit
- räumliches Vorstellungsvermögen
- technisches Verständnis
Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
- Kommunikationsfähigkeit
Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
- Aufmerksamkeit
- Belastbarkeit / Resilienz
- Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
- Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
- Sicherheitsbewusstsein
- Umweltbewusstsein
Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
- Kreativität
- Problemlösungsfähigkeit
- Prozessverständnis
- systematische Arbeitsweise
Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
Ausbildung / Berufsschule >
Ausbildung / Berufsschule
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- Betriebstechnik
- Produktionstechnik, Verfahrenstechnik
- Produktionsplanung und -organisation
- Betriebsmitteleinsatz, Kalkulation
- Arbeitsplanung und -vorbereitung
- Qualitätsmanagement
- Projektmanagement
- Marketing und Vertrieb
- Lagerhaltung und Lagerlogistik
- betriebliche Sicherheits- und Umweltstandards
Aufgaben und Tätigkeiten >
Aufgaben und Tätigkeiten
- technische Unterlagen z. B. Skizzen, Zeichnungen, Arbeitsanweisungen, Ablaufpläne, Bedienungsanleitungen, Wartungspläne, Instandhaltungspläne, Schaltpläne lesen und anwenden
- Arbeitsschritte, Arbeitsmittel und Arbeitsmethoden festlegen
- erforderliche Materialien auswählen, beschaffen und überprüfen
- Einsatz der Werkzeuge, Vorrichtungen und technischen Fertigungshilfen für (computergesteuerte) Fertigungsmaschinen und Fertigungsanlagen planen
- Roh-, Zusatz- und Hilfsstoffe je nach betrieblichem Schwerpunkt auswählen, auf Verwendbarkeit prüfen und sachgemäß lagern
- Produktionsanlagen (Fertigungsmaschinen und -anlagen) rüsten, umrüsten, beschicken, an- und ausfahren
- Produktionsanlagen bedienen und Produktionsprozess steuern, Arbeitsabläufe von Fertigungsmaschinen und Fertigungsanlagen überwachen
- Störungen und Fehler erkennen und beheben
- bei der Produktionsplanung und Montageplanung mitwirken
- Prozesskontrollen, Qualitätskontrollen, Maßnahmen zur Qualitätssicherung durchführen, Korrekturmaßnahmen veranlassen
- Prozessoptimierungen erarbeiten, auch durch den Einsatz von Assistenzsystemen wie Robotern, Datenbrillen, Manipulations- und Transportsystemen
- Informations- und Kommunikationstechniken und betriebsspezifische Applikationen wie z. B. ERP-Systeme, Anwendungen zum Führen von Schichtprotokollen, Störungsaufzeichnungen anwenden
- Werkzeuge, Maschinen und Anlagen warten und pflegen
- einfache Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten durchführen
- technische Daten über den Arbeitsablauf/-prozesse und die Arbeitsergebnisse erfassen, auswerten, beurteilen
Lehre und Matura >
Lehre und Matura
Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.
Und so geht es:
Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.
Wie funktioniert die Vorbereitung?
Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.
Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.
Link: Häufig gestellte Fragen!
WKO-Bildungspfade:
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:
Alternative Lehrberufe >
Alternative Lehrberufe
Verwandte Lehrberufe
Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.
Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag "1. voll" bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)
- Brau- und Getränketechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Chemieverfahrenstechnik (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Elektronik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Elektrotechnik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Faserverbundtechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Fertigungsmesstechnik - Produktionssteuerung (Lehrberuf), "1. voll"
- Fertigungsmesstechnik - Produktmessung (Lehrberuf), "1. voll"
- Glasverfahrenstechnik - Flachglasveredelung (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Glasverfahrenstechnik - Hohlglasproduktion (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Holztechnik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Konstrukteur*in - Maschinenbautechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Konstrukteur*in - Metallbautechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Kunststofftechnologie (Lehrberuf), "1. voll"
- Kunststoffverfahrenstechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Lebensmitteltechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Luftfahrzeugtechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Mechatronik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Metallbearbeitung (Lehrberuf), "1. voll"
- Metalltechnik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Metallurgie und Umformtechnik (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Pharmatechnologie (Lehrberuf), "1. voll"
- Seilbahntechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Skibautechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Transportbetontechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Verpackungstechnik (Lehrberuf), "1. voll"
Alternativen (Auswahl)
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
- Anwendungstechniker*in
- Apparatebautechniker*in
- Automatisierungstechniker*in
- Brau- und Getränketechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Chemietechniker*in
- Chemieverfahrenstechnik (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Elektronik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Elektroniker*in
- Elektrotechnik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Elektrotechniker*in
- Fahrzeugbautechniker*in
- Faserverbundtechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Fertigungsmesstechnik - Produktionssteuerung (Lehrberuf), "1. voll"
- Fertigungsmesstechnik - Produktmessung (Lehrberuf), "1. voll"
- Glasverfahrenstechnik - Flachglasveredelung (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Glasverfahrenstechnik - Hohlglasproduktion (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Holztechnik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Holztechniker*in
- Innovationstechniker*in
- Konstrukteur*in - Maschinenbautechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Konstrukteur*in - Metallbautechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Kunststofftechniker*in
- Kunststofftechnologie (Lehrberuf), "1. voll"
- Kunststoffverfahrenstechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Lebensmitteltechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Luftfahrzeugtechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Maschinenbautechniker*in
- Mechatronik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Mechatroniker*in
- Metallbearbeitung (Lehrberuf), "1. voll"
- Metalltechnik (Modullehrberuf), "1. voll"
- Metallurgie und Umformtechnik (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Pharmatechnologie (Lehrberuf), "1. voll"
- Produktentwickler*in
- Produktionsleiter*in
- Robotiktechniker*in
- Seilbahntechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Skibautechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Transportbetontechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Verkaufstechniker*in / Vertriebstechniker*in
- Verpackungstechnik (Lehrberuf), "1. voll"
- Werkstofftechniker*in
Weiterbildung und Karriere >
Weiterbildung und Karriere
Durch die rasche Entwicklung im Bereich computergesteuerter Anlagen und Maschinen (Werkzeugmaschinen etc.) bedeutet Weiterbildung für Prozesstechniker*innen sich kontinuierlich zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen.
Weiterbildungseinrichtungen wie z. B. das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (BFI) bieten Kurse und Lehrgänge in zahlreichen relevanten Bereichen an. Weiterbildungsmodule im Bereich Mechatronik werden z. B. auch von Festo Didactic (Wien) durchgeführt.
Viele Produktionsunternehmen ermöglichen außerdem Herstellerbetrieben vor Ort Einschulungen und Kurse zu neuen Systemen und Anwendungen für automatisierte Produktionsanlagen anzubieten (Bedienung, Umrüstung, Wartung/Instandhaltung usw.)
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten weiters Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (insb. Höhere Technische Lehranstalten). Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung: