Dachdecker*in (Lehrberuf)
Dachdecker*innen führen die verschiedensten Arten von Dacheindeckungen sowie alle anfallenden Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten an Dächern durch. Sie verlegen Flach- und Steildächer mit Materialien wie Schiefer, Ziegel, Faserzementplatten oder Betondachsteinen und bauen Lichtkuppeln und Dachfenster ein. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Herstellung und Montage von Wärmedämmungen, Fassaden- und Kaminverkleidungen. Sie montieren Dachrinnen, Dachleitern, Blitzschutzanlagen oder Solarsysteme. Dachdecker*innen arbeiten in Betrieben des Dachdeckergewerbes mit Berufskolleginnen und -kollegen sowie mit verschiedenen Fach- und Hilfskräften zusammen.
Dauer der Lehrzeit: 3 Jahre
Ausbildungsbetriebe >
Ausbildungsbetriebe
- Krammer Christian Klaus, Föhrenweg 5, 7321, Lackendorf
- Krammer Christian Klaus, Föhrenweg 5, 7321, Lackendorf
- Bosnjak Dach GmbH , Erlengasse 25, 7312, Horitschon
- Janisch GmbH , Wiener Straße 92, 7551, Stegersbach
- Pfeiffer Alexander , Grenzgasse 20, 7072, Mörbisch am See
- Rathmanner Gesellschaft m.b.H. , Gewerbestraße 1, 7343, Neutal
- Spenglerei - Dachdeckerei Nitschinger e.U., Lindengasse 6, 2424, Zurndorf
Offene Lehrstellen >
Lehrlingseinkommen >
Anforderungen >
Anforderungen
In jedem Beruf brauchst du spezielles fachliches Know-how, das in der Aus- und Weiterbildung vermittelt wird. In den beiden Menüpunkten Ausbildung und Weiterbildung findest du Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für diesen Beruf.
Es gibt auch Kompetenzen, Fähigkeiten und Eigenschaften, die in allen Berufen wichtig sind. Dazu gehören besonders:
- Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
- genaues und sorgfältiges Arbeiten
- selbstständiges Arbeiten
- Einsatzfreude
- Verantwortungsbewusstsein
- Fähigkeit und Bereitschaft mit anderen zusammen zu arbeiten (Teamfähigkeit)
- Lernbereitschaft
Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über weitere allgemeine Anforderungen, die in DIESEM Beruf häufig gestellt werden. Diese können natürlich je nach Betrieb, Institution oder Organisation sehr unterschiedlich sein.
DENK DARAN: Viele dieser Anforderungen sind auch Bestandteil der Ausbildung.
Hinweis: Die Begriffe werden in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.
- Beweglichkeit
- gute körperliche Verfassung
- Schwindelfreiheit
- Unempfindlichkeit gegen Hitze
- Wetterfest
Körperliche Anforderungen: Welche körperlichen Eigenschaften sind wichtig?
- Anwendung und Bedienung digitaler Tools
- gutes Augenmaß
- handwerkliche Geschicklichkeit
- räumliches Vorstellungsvermögen
- technisches Verständnis
- Zahlenverständnis und Rechnen
Fachkompetenz: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden von mir erwartet?
- Kommunikationsfähigkeit
- Kund*innenorientierung
Sozialkompetenz: Was brauche ich im Umgang mit anderen?
- Aufmerksamkeit
- Beurteilungsvermögen / Entscheidungsfähigkeit
- Bewegungsfreudigkeit
- Flexibilität / Veränderungsbereitschaft
- Sicherheitsbewusstsein
- Umweltbewusstsein
Selbstkompetenz: Welche persönlichen Eigenschaften sollte ich mitbringen?
- Mobilität (wechselnde Arbeitsorte)
Weitere Anforderungen: Was ist sonst noch wichtig?
- Prozessverständnis
- systematische Arbeitsweise
Methodenkompetenz: Welche Arbeits- und Denkweisen sind wichtig?
Ausbildung / Berufsschule >
Ausbildung / Berufsschule
Wichtige Ausbildungsinhalte:
- Allgemeine Bautechnik
- Hochbau
- Dachstuhlbau
- Dachdecken
- Baustoff- und Materialienkunde
- Maschinen-, Geräte- und Anlagenkunde
- CAD (Computer Aided Design)
- Wartung, Reinigung, Reparatur
- Arbeit- und Betriebssicherheit
- technische Dokumentation
Aufgaben und Tätigkeiten >
Aufgaben und Tätigkeiten
- die Baustelle absichern, Gerüste, Dachaufzüge und Mobilkräne aufstellen
- Vorrichtungen zum Ableiten von Oberflächenwasser herstellen (z. B. Dachgullys)
- Dächer abdecken (Steildächer, Flachdächer, Rund- und Turmdächer, Dachaufbauten herstellen)
- Dächer und Wandflächen mit verschiedenen Deckungsarten und Deckungsmaterialien eindecken
- Flachdächer sowie Balkonen, Terrassen und Parkdecks abdichten
- Dächer instandhalten und reparieren
- Dämmstoffe, Trenn-, Ausgleichs oder Abdichtungsschichten sowie Dampfsperren und Oberflächenschutz einbauen
- Ein- und Aufbauteile für Dächer und Wände montieren: z. B. Lüfter, Dachfenster, Lichtkuppeln, Dachrinnen, Schneefanggitter, Solaranalgen, Fotovoltaikanalgen etc.
- beim Ein- und Aufbau von Dachsicherungssystemen mitarbeiten
- Dächer und Fassaden für Begrünung vorbereiten (z. B. Abdichten, Trennlagen und Filterlagen herstellen)
- vorgehängte Fassadenbekleidungen herstellen
Lehre und Matura >
Lehre und Matura
Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre und vier weiteren Prüfungen erlangst du die Berufsmatura (Berufsreifeprüfung). Diese öffnet dir den Zugang zu Universitäts- und Fachhochschulstudien. Außerdem ermöglicht sie zusätzliche Karrierewege im erlernten Beruf, aber auch außerhalb des bisherigen Berufsfeldes.
Und so geht es:
Die Berufsmatura besteht aus vier Teilprüfungen: Deutsch (schriftlich und mündlich) und Mathematik (schriftlich), eine lebende Fremdsprache (schriftlich oder mündlich) und ein Fachbereich (schriftliche Prüfung oder Projektarbeit und mündliche Prüfung). Der Fachbereich ist ein Thema aus dem Berufsfeld des Kandidaten/der Kandidatin.
Wie funktioniert die Vorbereitung?
Die Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung erfolgt in Vorbereitungskursen, die von Erwachsenenbildungseinrichtungen (z. B. WIFI, BFI, Volkshochschulen), Berufsschulen oder höheren Schulen (z. B. AHS, HAK, HTL, HLW) angeboten werden. In solchen Lehrgängen können auch die jeweiligen Teilprüfungen abgelegt werden. Drei der vier Teilprüfungen können bereits während der Lehre abgelegt werden. Zur letzten Teilprüfung kannst du nach erfolgreichem Lehrabschluss, aber nicht vor dem 19. Geburtstag antreten.
Durch ein Förderprogramm, können die Vorbereitungskurse und die Prüfung seit September 2008 in ganz Österreich kostenlos angeboten werden. Zur konkreten Ausgestaltung der Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung bestehen in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Modelle. Informationen bieten u. a. die Bildungseinrichtungen und die Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammern.
Link: Häufig gestellte Fragen!
WKO-Bildungspfade:
Die WKO-Bildungspfade geben dir einen Überblick über durchgängige Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten in unterschiedlichen Berufen am Beispiel der WKO Bildungsangebote. Der Bildungspfad Berufsreifeprüfung steht in allen Lehrberufen offen:
Alternative Lehrberufe >
Alternative Lehrberufe
Verwandte Lehrberufe
Durch die Verwandtschaftsregelung wird die Ausbildung in einem Lehrberuf auf Teile der Lehrzeit in anderen (verwandten) Lehrberufen angerechnet. Dadurch verkürzt sich die Lehrzeit bei der Ausbildung in einem weiteren Lehrberuf (oder auch beim Wechsel auf einen verwandten Lehrberuf). In manchen Fällen wird die Lehrzeit und die Lehrabschlussprüfung auch vollkommen ersetzt.
Bei folgenden verwandten Lehrberufen verkürzt sich die Lehrzeit im Ausmaß der angegebenen Lehrjahre. (Beispiel: Der Eintrag "1. voll" bedeutet z. B., dass sich die Lehrzeit im verwandten Lehrberuf um ein Jahr verkürzt.)
- Bauwerksabdichtungstechnik (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Konstrukteur*in - Stahlbautechnik (Lehrberuf)
- Maurer*in (Lehrberuf)
- Metalltechnik - Metallbau- und Blechtechnik (Modullehrberuf)
- Metalltechnik - Stahlbautechnik (Modullehrberuf)
- Schalungsbau (Lehrberuf)
- Spengler*in (Lehrberuf), "1. voll"
- Stuckateur*in und Trockenausbauer*in (Lehrberuf)
- Tischlerei (Lehrberuf)
- Zimmerei (Lehrberuf)
- Zimmereitechnik (Lehrberuf)
Alternativen (Auswahl)
Alternative Berufe sind Berufe, die entweder eine ähnliche Ausbildung oder ähnliche Aufgaben- oder Tätigkeitsbereiche haben, wie der Beruf, über den du dich gerade informierst. Die Ähnlichkeit kann auch in den Arbeitsmaterialien, den Arbeitsumgebungen liegen oder in der Art, wie du mit anderen Menschen zusammenarbeitest.
Diese Liste soll dir bei der Überlegung helfen, welche Berufe und Ausbildungen für dich noch interessant sein könnten und dich auf weitere Ideen bringen.
- Bautechnische Assistenz (Lehrberuf)
- Bauwerksabdichtungstechnik (Lehrberuf), "1., 2. voll"
- Industriekletterer / Industriekletterin
- Innenausbauer*in
- Konstrukteur*in - Stahlbautechnik (Lehrberuf)
- Maurer*in (Lehrberuf)
- Metalltechnik - Metallbau- und Blechtechnik (Modullehrberuf)
- Metalltechnik - Stahlbautechnik (Modullehrberuf)
- Schalungsbau (Lehrberuf)
- Spengler*in (Lehrberuf), "1. voll"
- Stuckateur*in und Trockenausbauer*in (Lehrberuf)
- Tischlerei (Lehrberuf)
- Zimmerei (Lehrberuf)
- Zimmereitechnik (Lehrberuf)
Weiterbildung und Karriere >
Weiterbildung und Karriere
Dachdecker*innen sind beruflich immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Voraussetzung für Erfolg in diesem Beruf ist es, immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung zu bleiben und das Fachwissen, die Methodenkompetenzen und sozialen Kompetenzen laufend zu ergänzen und zu vertiefen.
Der Baubereich generell ist saisonalen und konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt. Weiterbildung kann nicht nur das Einkommen verbessern, sondern auch vor (Saison-)Arbeitslosigkeit schützen.
Weiterbildungseinrichtungen wie das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und das Berufsförderungsinstitut (bfi) bieten Kurse und Lehrgänge zu vielen relevanten Themen. Die jeweiligen Landesinnungen der Wirtschaftskammer bieten Seminare und Kurse über neue Techniken und Produkte. Im Weiterbildungszentrum Baudenkmalpflege - Kartause Mauerbach (NÖ) finden Kurse und Seminare im Bereich Althaussanierung und Denkmalschutz statt. Im Lehrbauhof Ost, (NÖ) werden Kurse über Altstadterhaltung und spezielle Althaustechniken angeboten, die für Dachdecker*innen interessant sein können.
Viele Dachdeckerunternehmen führen außerdem regelmäßig interne Schulungen zu Produkten, Materialien und Verarbeitungsmethoden durch oder bieten Zulieferbetrieben die Möglichkeit Produktschulungen durchzuführen.
Möglichkeiten zur beruflichen Höherqualifizierung bieten außerdem facheinschlägige Vorbereitungs- und Aufbaulehrgänge an berufsbildenden höheren Schulen (HTLs) im Baubereich. Mit dem Abschluss eines Aufbaulehrganges ist neben einer höheren Fachqualifikation außerdem die Matura verbunden, die ein Studium an Fachhochschulen und Universitäten ermöglicht.
Studium ohne Matura:
Für ein Studium an einer Fachhochschule, Universität oder Pädagogischen Hochschulen ist normalerweise die Matura einer Allgemeinbildenden (AHS) oder Berufsbildenden Höheren Schule (BHS) erforderlich.
Es bestehen aber auch andere Zugangsmöglichkeiten:
- Berufsreifeprüfung (Lehre mit Matura): Die Berufsreifeprüfung, die du bereits während deiner Lehrzeit beginnen kannst, ist eine vollwertige Matura, mit der du uneingeschränkten Zugang zum Studium hast.
- Studienberechtigungsprüfung: Die Studienberechtigungsprüfung kannst du vor Beginn eines Studiums ablegen. Sie ermöglicht den Zugang zu einem bestimmten Studium.
- ohne Matura mit Berufsausbildung und Berufserfahrung: Fachhochschulen bieten außerdem meist die Möglichkeit mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung (insb. Lehre oder Berufsbildender Mittlerer Schule (BMS)) und mehrjähriger Berufserfahrung auch ohne Matura ein facheinschlägiges (d. h. mit der Berufsausbildung fachlich verwandtes) Bachelorstudien zu beginnen. Meist müssen dazu einzelne Zusatzprüfungen absolviert werden.
Weiterführende Bildungsmöglichkeiten und Höherqualifizierung: